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KJF-Tag 2020: Wir sind die Zukunft


F wie Freundschaft, E wie Engagement, U wie Umweltschutz, E wie Erinnerungen, R wie Retten, W wie Werte, E wie Erfolg, H wie Haltung und R wie Respekt: Mit dieser sprachlichen Interpretation des Wortes Feuerwehr hat unsere Kreis-Jugendfeuerwehrwartin Silke am gestrigen Freitag unseren Kreis-Jugendfeuerwehrtag 2020 in der Liethhalle in Obernkirchen eröffnet. Kurz nach 19:00 Uhr begrüßte sie – im Anschluss an ein kurzes Best-Of-2019-Video – die Anwesenden. Beeindruckend waren dabei die vielen Namen, die nicht aus dem Bereich Feuerwehr zu uns gekommen waren, sondern aus Politik, Gesellschaft und auch anderen Hilfsorganisationen. Für uns von der Kreis-Jugendfeuerwehr eine tolle Wertschätzung unserer Arbeit, die durch das Interesse an unserem Jahresrückblick verdeutlicht wurde.

Mit 67 Kinder- und 87 Jugendfeuerwehren sind wir als Nachwuchsorganisation sehr gut aufgestellt. Fusionen haben dazu geführt, dass sich die Anzahl der Jugendgruppen im Vergleich zum Vorjahr etwas verringert hat – drei Neugründungen bei den Kinderfeuerwehren gleichen diesen Umstand aber wieder aus. Besonders erfreulich: Auch in drei Jugendfeuerwehren des Landkreises wurde der Dienstbetrieb im Jahr 2019 nach einer (kürzeren oder längeren) Pause wieder aufgenommen. Zur Anzahl der geleisteten Stunden konnte Silke hingegen keine Angaben machen: Das neue Statistikportal der Deutschen Jugendfeuerwehr hat uns bis zur Versammlung noch nicht mit allen Daten versorgen können. Festzuhalten blieb dennoch, dass unsere Kinder- und Jugendfeuerwehren in Schaumburg erfolgreich dafür sorgen, dass die Feuerwehren in der Zukunft gut aufgestellt sind.

Kreis-Jugendsprecher Noel leitete den Jahresbericht des Kreis-Jugendforums ein, den unser ehemaliger Fachbereichsleiter Björn beendet. Zum Ende seiner Tätigkeit als Leiter des Kreis-Jugendforums trat er selbst ans Mikrofron und bedankte sich bei all denen, die Mitbestimmung in unserer Kreis-Jugendfeuerwehr ermöglichen und lebendig werden lassen – allen voran bei den bisherigen Kreis-Jugendsprechern/innen, die ihr Engagement nun teilweise schon selbst in verantwortungsvollen (Leitungs-)Positionen fortsetzen.

Anja, die den Fachbereich Integration leitet, berichtete vom Besuch der 47-köpfigen Delegation aus dem polnischen Gdów, die am 10. Zeltlager der Jugendfeuerwehren der Samtgemeinde Niedernwöhren in Lauenhagen teilgenommen hat. Sprachliche Hürden gebe es nicht, das bewiesen alle Teilnehmer/innen sowohl auf deutscher als auch auf polnischer Seite. Daher sei die Vorfreude auf den erneuten Gegenbesuch in diesem Sommer unfassbar groß, was auch Silke in ihrem einleitenden Teil betonte: Während sich Länder von einer Gemeinschaft zurückziehen, wird diese von unseren Jugendlichen und den polnischen Freunden aktiv gelebt.


Kreis-Kinderfeuerwehrwartin Mareike stellte drei Highlights in den Mittelpunkt ihres Berichts: Das Wochenendseminar auf dem JBF-Centrum in Obernkirchen bildete im Jahr 2019 den Auftakt für die Betreuerinnen und Betreuer, der Kreis-KF-Orimarsch sowie die Abnahme des Brandflohs fanden im weiteren Jahresverlauf statt. Häufiger war am gestrigen Abend zu hören, dass die Gründung der ersten Kinderfeuerwehr vor nun mehr über 20 Jahren nicht ohne (lautstark) kritische Stimmen abgelaufen sei. Zwanzig Jahre später sprechen die Zahlen für sich – und den Erfolg.

Jannik als FBL Öffentlichkeitsarbeit startete seinen Beitrag auf Englisch – wirkungsvoll. Es ging um den Überraschungseffekt, den erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit erzielen kann. Und um den dazugehörigen Mut, sich in der Öffentlichkeitsarbeit auszuprobieren, sie als Prozess zu sehen, der sich durch Feedback entwickelt. Wiederholt thematisierte Jannik auch den Mut, für die Grundwerte der Kinder- und Jugendfeuerwehren einzustehen. Die Arbeit vor Ort und darüber hinaus beweise seit Jahren, dass wir in diesen Zeiten gestärkt auftreten können: Respekt, Vielfalt, Toleranz, Gleichberechtigung, Demokratie und vieles mehr werden von unseren Mitgliedern erfolgreich (vor-)gelebt – darauf können und sollten wir stolz sein. Danke an dieser Stelle für die applaudierende Zustimmung.

Wie gewohnt wurden im Rahmen des Jahresberichts auch die Gewinner des Fotowettbewerbs ausgezeichnet: Jannik gratulierte der Kinderfeuerwehr Stadthagen (Platz 3), der Jugendfeuerwehr Wendthagen-Ehlen (Platz 2) und der Kinderfeuerwehr Hülsede-Schmarrie (Platz 1).

Im Bereich Bildung freute sich FBL Heiko über die zurückgegangene Zahl der Lehrgangsverfälle, die aber einhergehe mit der noch deutlicher zurückgegangenen Zahl der angeforderten Lehrgänge. Nur 31 Aus- und Weiterbildungen auf Landesebene wurden im vergangenen Jahr beantragt – hier müssen wir uns wieder deutlich steigern. Zufrieden zeigte sich Heiko mit den Durchführungen des Einstiegslehrgangs und des Seminars zur Fahrsicherheit: Beides steht auch auf der Agenda für 2020.

Mit den Schlagzeilen zur erfolgreichen Wettbewerbssaison war der Bericht von Marcus, unserem FBL Wettbewerbe gegliedert. Er blickte zurück auf den Kreismeistertitel der Jugendfeuerwehr Pollhagen, die Qualifikation von drei Gruppen beim Bezirksentscheid, den Landesmeistertitel der Jugendfeuerwehr Möllenbeck sowie die erneute Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften. Höchste Ebene der Präsenz einer Schaumburger Gruppe im letzten Jahr: die Weltmeisterschaft im Internationalen JF-Bewerb (CTIF) in Martigny in der Schweiz. Hier erlebte die Jugendfeuerwehrgruppe Möllenbeck-Krankenhagen ein unvergessliches Abenteuer. Natürlich kam auch der Bowlingmeistertitel der JF Lauenau nicht zu kurz.


Emanuel als FBL Leistungsspange freut sich vor allem auf das nun laufende Jahr: Traditionell findet die Abnahme in unserem Landkreis im Rahmen des Kreis-Jugendfeuerwehrzeltlagers statt, was eine absolute Ausnahme darstelle. Rückblickend auf das Jahr 2019 gratulierte er der Gruppe aus Meerbeck-Niedernwöhren zum erfolgreichen Bestehen.

Eines der Highlights des Abends waren in diesem Jahr die Grußworte, die statt wie in den Vorjahren als Rede in Form von Interviews durch Noel und Julia vom Kreis-Jugendforum gestaltet wurden. Landrat Jörg Farr, Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote und Kerstin Farr als stv. Bürgermeisterin der Stadt Obernkirchen stellten sich den Fragen der beiden Jugendlichen. Dabei beschrieb unsere Nachwuchsarbeit in den Feuerwehren mit den Worten Gemeinschaft, Zukunft und Mehrwert – der Verlauf der Versammlung habe die Vielfältigkeit unserer Arbeit bewiesen. Kerstin Farr sprach großes Lob für die tolle Arbeit und die tollen Aktionen aus, die von unseren Kinder- und Jugendfeuerwehren geleistet und auf die Beine gestellt werden. Klaus-Peter bekam den Auftrag, sich in sein 10-jähriges Ich zurückzuversetzen (charmant umschrieben mit einem 20-Jahre-Unterschied zu heute) und zu beschreiben, was ihn an der Jugendfeuerwehr begeistern könnte – dies sind die Gemeinschaft, der Zusammenhalt und der Eintritt für die Demokratie und ihre Werte. Als steter Unterstützer und auch Mitgestalter unserer Nachwuchsarbeit stellte er fest: „Ihr seid die Zukunft, da sind wir stolz drauf!“

Wie in jedem Jahr standen auch Verabschiedungen auf dem Programm: Für das Engagement als ehemalige/r Gemeinde-Jugendfeuerwehrwart/in dankte Silke Michael Lücker (Lindhorst) und Petra Stemme (Nenndorf), aus dem Kreis-Jugendforum wurden Björn Held als Leiter und Julia Stemme als ehemalige Kreis-Jugendsprecherin verabschiedet. Auch an dieser Stelle sprechen wir Euch Vier noch einmal unseren Dank aus – wir hoffen (und wissen es teilweise schon), ihr bleibt uns als Unterstützende in anderen Funktionen erhalten.


Drei Kameraden wurden im Anschluss mit dem Ehrenzeichen der Niedersächsischen Jugendfeuerwehr ausgezeichnet: Martin Buhr, Marc Nordmeier und Felix Raubaum. Unser Abschnittsleiter Nord, Joachim Muth, sowie unser Fachbereichsleiter Bildung, Heiko Balke, erhielten die Floriansmedaille. Eine Ehrung gab es auch für Klaus-Peter: Er trägt von nun an die Ehrennadel der Deutschen Jugendfeuerwehr in Silber. Wir gratulieren Euch Fünf sehr herzlich zur Ehrung!

Gut 100 Minuten später sprach unser stv. Kreis-Jugendfeuerwehrwart Frank das Schlusswort. Eine sehr kurzweilige und gelungene Versammlung, für die wir uns an dieser Stelle noch einmal herzlich bei allen Anwesenden bedanken. Wir freuen uns auf das arbeitsintensive Jahr 2020 mit Euch gemeinsam: Wir sind die Zukunft, darauf sind wir stolz!

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